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Grenzflächenkondensation

Geräte/Chemikalien:

Universalindikator Papier, Pinzette, Glasstab, Bechergläser (100ml)
Sebacinsäuredichlorid, destilliertes Wasser, Diaminohexan, Heptan

Versuchsaufbau:


Skizze des Versuchsaufbaus

Versuchsdurchführung:

In einem Becherglas (100 ml) wird eine Lösung von 3 ml Sebacinsäuredichlorid in 20 ml Heptan erzeugt. In einem zweiten Becherglas (100 ml) werden 3 ml Diaminohexan in 20 ml destilliertem Wasser gelöst.
Danach überschichtet man die wässrige Lösung vorsichtig mit der Sebacinsäuredichlorid-Lösung.
Ein Stück pH-Papier wird mit Wasser besprüht und vorsichtig am Rand des Glases platziert, darauf achtend, dass es nicht mit der Flüssigkeit in Berührung kommt, sondern so positioniert ist, dass es dem erzeugten Dampf ausgesetzt ist.
Anschließend wird mit einer Pinzette das Produkt an der Grenzschicht herausgezogen, über einen Glasstab gelegt und aufgewickelt.

Versuchsbeobachtung:

Es entstehen zwei Phasen (Heptan befindet sich oben, da es eine geringe Dichte aufweist).
Unmittelbar an der Grenzfläche der beiden Flüssigkeiten bildet sich eine dünne Haut. Sie lässt sich zu einem hohlen, weißen Faden aufwickeln.





Fotos von Pariya
Es bildet sich Dampf.
Das Universalindikatorpapier färbt sich rot.


Foto von Pariya

Versuchserklärung:

Durch die Anwesenheit von zwei funktionellen Gruppen in sowohl Diaminohexan als auch Sebacinsäuredichlorid kommt es zu einer chemischen Reaktion zwischen dem Sebacinsäuredchlorid und dem Diaminohexan. Dabei reagiert die Aminogruppe des Diaminohexans mit der funktionellen Gruppe von Sebacinsäuredichlorid wobei eine Amidbindung entsteht.


Reaktion von Sebacinsäuredichlorid (links) und Hexamethylendiamid (rechts) zum Diamid


Diese Reaktion kann immer weiter mit neuen Monomenren gehen, bis sie verbraucht sind. Jeweils abwechselnd Sebacinsäuredichlorid und Hexamethylendiamin. Das führt zur Bildung von langen, geraden und unverzweigten Molekülketten, die als Polyamid bezeichnet werden.
Die Rotfärbung des Universalindikatorpapiers zeigt an, dass bei dieser Reaktion Chlorwasserstoffgas entsteht. Es handelt sich deshalb um eine Polykondensationsreaktion. Dieser Prozess wird als Grenzflächenkondensation bezeichnet.


Ausschnitt aus dem Polyamidmolekül oder Nylon 6,10

Erstellt von Pariya mit kleinen Ergänzugen durch Herrn Ecker 15.12.23



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